Frawäller Eigenheiten.
Traditionen
in Frauenwald.
Wem Alaska zu weit ist und der Nordpol zu kalt, der kommt zum Schlittenhunderennen nach Frauenwald!
Schlittenhunderennen in Frauenwald am Rennsteig
Schlittenhunderennen im Thüringer Wald Hier ist nicht nur das Wettkampfgeschehen ein besonderes Erlebnis sondern auch ein Gang durch das Musherlager, wo der liebevolle Umgang zwischen Musher (Schlittenführer) und seinen Hunden richtig deutlich wird. Ist es dann zu kalt geworden kann sich im Festzelt bei guter Unterhaltung und gastronomischer Versorgung wieder aufgewärmt werden. So wird diese Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
Die erste Weltmeisterschaft im Schlittenhunderennen auf deutschem Boden fand vom 10.02. bis 12.02.2006 in Frauenwald statt. Schnee in rauen Mengen und das Geheul von 1.000 Schlittenhunden ließ damals über den kleinen Ort am Rennsteig einen Hauch von Alaska wehen. Tausende Zuschauer kamen und waren fasziniert von dieser Sportart, die Abenteuer und Leistung auf einmalige Art und Weise vereint. Schlittenhunde, deren Vorfahren schon die Inuit auf ihren Jagden begleiteten und großen Abenteurer wie Robert I. Peary, Frederick Cook und Roald Amundsen auf ihren Expeditionen treue Gefährten waren haben ihn heute immer noch – diesen schier unbändigen Laufwillen.
Noch ein Wort an Zuschauer, die ihren Hund zu dieser Veranstaltung mitbringen. Untereinander haben die Schlittenhunde sich einer Rudelordnung unterworfen, die gegenüber jedem Artgenossen konsequent verteidigt wird. So kann es jederzeit passieren, daß ein Gespann Ihren Liebling als Eindringling in dieses Rudel ansieht. Deshalb kommen Sie besser ohne tierische Begleitung zum Wettkampf.
Von Kirmes bis Cool Runnings
Zur schönsten Zeit des Jahres feiert Frauenwald jedes Jahr die erste Kirmes im Umkreis.
Seit der Einweihung unseres Kirchenneubaus am 3. August 1831 wurde bis auf wenige Ausnahmen jährlich das Kirchweihfest, die Kirmes, gefeiert.
Die Bewahrung des Brauchtums vollzieht sich in den unveränderten Zeremonien wie dem Schmücken mit Birken, den Pärchen in festgelegter Anzugsordnung, Tanz im Festzelt, Wecken, Ständchen und Frühschoppen mit Blaskapelle, Kirchgang und dem Festumzug mit der Bier gefüllten Gießkanne.
1995 wurde der Verein Kirmesgesellschaft Frauenwald am Rennsteig e.V. gegründet, der diese Tradition bewahren soll. Die gegenwärtig 54 Mitglieder wenden viel Zeit auf, um an den 3-4 Kirmestagen ein Fest zu bieten, das in der Wertschätzung der Frauenwalder fast dem des Weihnachtsfestes gleichgestellt ist.
Darüber hinaus beteiligen sie sich am jährlichen Krippenspiel, an Volleyball- und Fußballturnieren sowie Jubiläumsumzügen anderer Kirmesvereine, richten alljährlich das Osterfeuer und die Kinderkirmes aus, studieren Show- und Paartänze ein, um Thüringer Brauchtum vor allem bei der Jugend populär zu machen.
Mehr Informationen unter: www.kirmesverein-frauenwald.de und Fotos & Videos
Umgeben von Bergen, Wäldern und Wiesen hat sich eine von schwerer Arbeit geprägte, traditionsbewusste Gemeinschaft herausgebildet. Die empfundene regionale Zugehörigkeit schwankt bis auf den heutigen Tag zwischen fränkischem Gebiet und dem sprachlich und kulturell vor allem sächsisch geprägten Ilmenau.
Die ersten Siedler kamen vermutlich aus dem fränkischen Henneberg und legten somit den Grundstein für die noch heute erkennbare Mundart. Dieser Zweig des main-fränkischen Dialekts, der südlich des Rennsteigs gesprochen wird, hat im Laufe der Zeit in fast jedem Ort einen eigenen Charakter angenommen. In einem Umkreis von 20 – 30 km können die Bezeichnungen sogar für ein und denselben Inhalt völlig unterschiedlich sein. Vom vielen nauf un noh, oberehie un auferehie, einerehie un außerehie, hie un hahr wird man dabei ganz hullerewe.
Nur noch wenige Frauenwalder beherrschen diese Mundart, die vor allem bei Auswärtigen, Zugezogenen oder Feriengästen immer wieder ein erstauntes Schmunzeln erzeugen. Dann wird der Versuch unternommen, etwas zu verstehen, und schließlich winken die Unkundigen resigniert ab, denn die verstanden geglaubten Bruchstücke der Rede ergeben keinen Sinn.
Heinz Pfeuffer (1941-2005), unser langjähriger und engagierter Chorleiter, unternahm mit seinem Gesangverein eine Reise in die Pfalz. Morgens im Frühstücksraum rief er quer durch den Saal seinen Chormitgliedern besorgt zu: „`s is närre noch ä Äe ü!“ („Es ist nur noch ein Ei übrig.”).
Die Pfälzer schauten sich verwundert an und fragten sich, woher diese Menschen wohl stammen.
Übrigens war der Familienname Pfeuffer über lange Zeit hinweg der am häugsten vorkommende Name im Ort. Im Erbhuldigungslibell, einer Prozessakte der Grafschaft Henneberg aus dem Jahre 1611, finden sich 9 Pfeuffers von insgesamt 68 aufgeführten Namen, womit sie die Hitliste der namentlich aufgeführten Steuerzahler von Frauenwald anführten.
Im 19. Jahrhundert besaßen Christian und Moritz Pfeuffer die beiden einzigen Gasthäuser des Ortes, die zugehörigen Brauereien, mehrere Zugochsen und verfügten über großen Landbesitz. Moritz Pfeuffer war 1870 zusätzlich Geschirrhalter und Schiedsmann. In der 1984 erschienenen Ortschronik führt der Chronist Hans Nothnagel immerhin 29 Personen mit diesem Namen an, inzwischen aber von 38 „Schmidts“ auf Platz 2 verwiesen. Zur Unterscheidung wurden manchen Pfeuffers ungefragt charakteristische Beinamen verpasst, wie z.B. Wirts, Mahlbollers Rudi, Kaffee, Mops, Minneri, Bargs-Heinz oder Huscha, die von Generation zu Generation überleben.
Ich bin a Frawäller
on bin of der Höe,
mit mir konn sich jeder
war will gut verstäe.
Mei Sproch, die is darb,
on mei Gang dar is stolz,
mir senn sowieso
aus an besondere Holz.
Ich bin a Glosblaser,
a Bauer dazu,
manchmal gor Holzmocher,
ich melk a die Kuh.
Mei Fraa die konn alles,
die führt mir dos Haus,
muß koch, eck on stopf
on traut sich kaum raus.
Mir honn a a poor Kenner,
sennere ocht oder neu,
mie wollte doch a net
ganz kennerlos blei.
Doch so klenne Wörchel,
die koste vill Geld,
dröm honn mir dos zant
ons nu nimmer bestellt.
A Haus honn mir a,
on a Gees on a Kuh,
a poor Hünner en Stool
on a Säule dazu.
Mir honn en Frawald
So a schänne Natur,
die Höhenluft, die Wiesen,
dan Wald on die Flur.
Dröm nahme mer Kurgest
en onner Quartier,
die honn bei uns Spoos
on bezohle doefür.
Gor oft honn mir a scha
en Höö übernocht,
damit mir die Kurgest
nerre ond honn gebrocht.
O Arwet fahlt´s net,
doch mir honn a Humor,
mir senge on jodeln
allä on en Chor.
Dröm honn mir Frawäller
Gor sehr onnern Stolz,
mir senn ganz bestimmt
aus an besondere Holz.
Seid willkommen, liebe Gäste hier im schönen Frauenwald,
wir begrüßen Euch aufs beste, für Euch unser Lied erschallt.
Hier auf unsren Bergeshöhen, wo die Luft so frisch und klar,
reicht Euch die Natur zu sehen, ihre ganze Schönheit dar.
Ref: Frauenwald wie bist du schön, mit deinen Tälern, deinen Höhn,
mein liebster Aufenthalt, ist in deinem Märchenwald,
wo das munt’re Rehlein springt, wo von fern der Herde Glocke klingt,
wo die Vöglein sich geben ein Stelldichein, ja da möcht ich immer sein,
Riesenhaupt, Soldatenbrunnen, Silberblick und Schleusetal
und der Rennsteig vielbesungen, glänzt im goldnen Sonnenstrahl.
Kurpark, Lenkgrund, Fraubachmühle, Tillyfelsen, Dreiherrnstein,
sind die schönsten Wanderziele, die euch freundlich laden ein.
Was einst Frauenwald gewesen, warum man es heut so nennt,
seine Chronik ist zu lesen, am hirschgekrönten Monument.
Schweift dein Blick dann in die Weite, über Wälder, Berg und Tal,
lacht das Herz dir hell vor Freude, Schönheit siehst du überall.
Frauenwald im Winterkleide, tiefverschneit sind Wald -und Flur,
fährt im Schlitten mit Geläute, mancher eine schöne Tour.
Auf den Bretteln geht es munter, und im Wintersonnenschein,
mit Juchhe den Berg hinunter, ja, was könnt wohl schöner sein.
Ref: Frauenwald wer dich geseh’n, mag nicht wieder von Dir gehn,
mein liebster Aufenthalt ist in deinem Märchenwald.
Wo der Urlaub Freude bringt, wo so hell manch frohes Lied erklingt,
wo die Tannen sich wiegen im Mondenschein, ja da möcht ich gerne sein.
Text: Franz Leffler / Melodie: B. Schmidt
Frawäller Mundart
Die ersten Siedler kamen aus dem fränkischen Henneberg und legten somit den Grundstein für Frawäller Mundart. Hier ein paar Beispiele:
Kartoffelbrei | Dallich |
Hausschuhe | Dompe |
Tannenzapfen | Dokuh |
Heuseil | Drödeng |
Zieharmonika | Zerrwanst |
Ahornbaum | Genstratschebam |
Frawäller Schneppelsoppe
Adeffel, Kolrowi, Galeruwe on wenn ma will Sellerie alles in en Topf geschneppelt on wechlasskoch.
Später noch Porrä dazu. Wievill Soppe dos wa söll konn jeder gemoch wie a will.
Gewörtzt wärd die Soppe mit ausgelassene Spak, Esk, Salz on Pfeffer bis se schmeckt.
Nu noch Brönnessel on Petersilje klägehackt on dazugetan. Die Kräuter kon ma ausgesüch wos in Gadde wäßt un wos dazu passt. Die Soppe ofn Taler on a Stückle Broat dazu. Als Nochtiesch an schänne Pudding.
Lassts Äuch schmeck!
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