Evangelische Kirchengemeinde.

Schinkelkirche
Frauenwald.

Die Schinkelkirche „St. Nicolai“ steht in der Mitte des Ortes Frauenwald auf dem Grund eines ehemaligen Klosters. Sie wurde im Jahr 1831 nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel gebaut. Der Turm wurde erst 1911 an das Kirchenschiff angebaut. Die Orgel wurde von Theodor Kühn 1888 erbaut. Sie wurde in den Jahren 1939 und 1959 klanglich umgestaltet.

Zur Kirchengemeinde Frauenwald gehört Allzunah. Die Kirchgemeinde gehört zum Pfarrbereich Schmiedefeld-Frauenwald zusammen mit Schmiedefeld und Stützerbach.

Kirchenbesichtigung
Mai – Oktober täglich von 10.00 – 17.00 Uhr

Für Besichtigungen außerhalb dieser Zeit melden Sie sich bitte bei Familie Firn in der Südstraße 13.

Pfarrer

Herr Dirk Lehner, Marktstraße 1
98528 Suhl / OT Schmiedefeld

Tel.: 036782 61350
E-Mail: pfarramt-schmiedefeld@gmx.de

Ordinierte Gemeindepädagogin

Frau Petra Lehner, Marktstraße 1
98528 Suhl / OT Schmiedefeld

Tel.: 036782 705880
E-Mail: lehnerdienst@gmx.de

Die nächsten Gottesdienste und weitere Informationen finden Sie in unserem Gemeindeblatt.

Offene Kirche
:
Ostern – Totensonntag von Sonntag von 10.00 – 15.00 Uhr.
Die Schinkelkirche ist zum stillen Gebet und zur Besinnung geöffnet.

Kirchenchronik

1175
Ein Teil des Klosters, in dem seit der Gründung im Jahre 1131 Nonnen gewohnt hatten, brandte ab.

1177
Die Nonnen werden nach dem benachbarten Kloster Trostadt überführt. Einer Mitmaßung nach sollen etliche der Nonnen aus sonderbarer Andacht ihre Wohnung auf einem wilden Gebirge des Thüringer-, jedoch zu Henneberg gehörigen und dieseits des Rennsteigs gelegenen Waldes aufgeschlagen haben. So hielt es die Ordensleitung für gut, nun bei dieser Gelegenheit überhaupt “das Stroh von dem Feuer zu trennen”, wie es die Chronik zart vermerkt.

1218
Graf Poppo von Henneberg überträgt die Nikolauskapelle und die Einsiedelei dem Kloster Veßra, welches hier weiter eine Probstei und Frauenstift einrichtet. Zur Andacht und Schutz der Fuhrleute. Der erste Name dafür war: “zur Nikolauskapelle und dem Kloster. zu den Frauen auf dem Walde, zu St. Nikolaus, ein Kläuslein dabei, auch zu St. Nikolaus geheißen. In der Einsiedelei war ein Mönch aus dem Kloster Veßra, der vermutlich das kleine Kloster und Kapelle zu betreuen hatte.

1325
Bis zur reformation weist das Kloster Veßra dem Nonnenkloster, zu den Frauen auf dem Walde, umfangreiche Grundstücke, Erbzinsen, Lehnrechte und Zinsgetreide zu. Das Kloster selbst konnte nie genug an Landbesitz bekommen und es herrschte über ein Gebiet von Veßra bis nach Frauenwald, dem Rennsteig und von da nach Coburg und von dort bis Mellrichstadt. Fast alle um Frauenwald gelegenen Orte. u.a. Gethles, Rappelsdorf, Razscher und Hinternah waren dem Nonnenkloster zins-und tributpflichtig und außerdem zu 24 Frontagen in der Heuernte.

1512
Der Kardinal Raimund von Gurk besucht das Nonnenkloster und Kapelle dabei stattet er diese mit Ablass aus. Um Kloster und Kirche ist inzwischen, seit 1218, die heutige Ansiedlung entstanden. Jedoch die 3 ersten Selden (Holzhäuschen) standen, bereits vor 1218, am 3 Kreuz. Der Name für das Kloster, der Kapelle und Ansiedelung ist nunmehr: “zu den Frauen auf dem Walde”. Daraus sich im weiteren Verlauf der jetzige Name Frauenwald herausbildete.

1554
Mit der Durchführung der Reformation wurde das Kloster und Stift aufgelöst und abgebrochen. Das Material als billigen Baustoff von den Siedlern zum Bauen benutzt. Heute ist noch die Grundmauer, im Erdreich verschüttet, vorhanden.

1555
Der letzte Mönch, Prior und Einsiedler aus dem Kloster Veßra, wurde zum ersten evangelischen Pfarrer. Bis dahin war alles katholisch. Dieser nämlich, Wolfgang Döll, wurde bei der Visitation im gleichen Jahr abgelöst, da er sich geäußert hatte: “Wer weiß, wer da recht behalte, der Papst oder ihr”! Der beauftragte Visitator Fischer enthob ihn sofort seines Amtes. Sein Nachfolger war der evangelische Pfarrer Conrad (vermutlich Vorname, sonst nichts bekannt).

1592
Nikolaus Heim kommt am Palmsonntag als erster Lehrer nach Frauenwald. Am 24. Oktober 1592 wurde für ihn ein kleines Schulhäuschen erbaut. Er hatte außer die Kinder zu unterrichten, die Aufgabe eines Küsters und Kirchendieners, weil der Pfarrer gleichzeitig der Schulvorstand war. Seit der Reformation hatten die Frauenwalder Pfarrer außer Allzunah und Stützerbach, auch noch Schmiedefeld und Vesser als Filialen mit zu versorgen.

1758
Schmiedefeld und Vesser erhalten unter dem heißigen Pfarrer W. Fritz, nach jahrelangem Kampf, eine eigene Pfarrei. Der erste Pfarrer zog dort am 1. Januar 1759 ein.

1777
Die Kirche erhält am 30. Juni einen neuen Turm, Der mit Schiefern gedeckt wurde. Es war der dritte Turm, den die ehemalige Klosterkirche erhalten hatte. Die Bedachung der Kirche bestand weiterhin aus Schindeln. Im Kopf des Turmes wurden Urkunden und Nachrichten für die Nachwelt hinterlegt. Erbaut wurde er ganz aus Mitteln der Kirche und der Gemeinde. Laut einer Urkunde hatte der alte Turm 170 Jahre gestanden.

1778
Das Pfarrhaus und die danebenliegende Schule werden durch einen Brand vernichtet und damit auch alle Kirchenbücher und Urkunden, die uns bestimmt etwas mehr von dem Kloster und der Lirche hättet, erzählen können.

1792 – 1813
Der Pfarrer Georg Diller schafft das alte Schleusinger Gesangbuch ab und führt dafür das neue Dresdener ein. Hinter der Kirche ließ er die 3 untersten Fischteiche anlegen.

1815
Die große Glocke, die zersprungen war, wird eingegossen und um einen 1/2 Zentner schwerer wieder in Rudolstadt neu gegossen.

1828
Pfarrer Carl Wilhelm Wendler kommt nach Frauenwald. Unter ihm wurde die heutige Kirche, allerdings ohne Turm, erbaut. Die Gemeinde war zwar für eine neue Kirche, wollte aber unter keinen Umständen einen Steinbau. Die königl. Regierung beauftragte Karl Friedrich Schinkel mit der Anfertigung eines diesbezüglichen Planes. Er wurde fertiggestellt und trägt neben seiner Unterschrift noch die Namen Eytelwein, Rothe und Günter.

1830
Am 21. März wurde der letzte Gottesdienst in der alten Kirche abgehalten und dann in die Schule verlegt. Bereits am 29.April wurde zu der heutigen Kirche der Grundstein gelegt. Schon ein Jahr davor wird der alte Gottesacker neben der Kirche an seine heutige Stelle verlegt.

1831
Nach einem Jahr und 5 Monaten wird die Kirche am 3. August eingeweiht. Zu dieser Festlichkeit wurden vor der Kirche Ahornbäume gepflanzt und mit einer Gießkanne angegossen. Das war die Aufgabe der Kirchweihmädchen und Burschen. Es wurde Kirchweih, oder auch “Kermes”, Kirmes gefeiert. Von nun an jedes Jahr und zwar am Sonntag nach dem 3. August. Als Sinnbild der Einweihung tragen die Platzburschen bis heute noch eine Gießkanne beim Umzug mit.

1833
Am 1. Dezember tobte ein schwerer Windsturm, der die Kirche arg beschädigte.

1838
Bereits im Sommer war die Kirche, durch das Abfallen der Tünche und Hausschwamm ganz entstellt und musste repariert werden. Der hölzerne Fußboden war ebenfalls kaputt und wurde durch einen aus Stein ersetzt. Die Kosten beliefen sich auf mehr als 739 Taler.

1858
Im Juni wurde das alte Glockenhäuschen neben der Kirche abgebrochen und durch ein neues, größeres, ersetzt und die beiden vorhandenen Glocken wieder aufgehangen.

1883
Zum 400 jährigen Geburtstag von Martin Luther wird eine Lutherlinde, von der Kirche und der Schule, in der Ortsmitte gepflanzt.

1891
Zersprang die große Glocke. Sie wurde umgegossen und wieder aufgehangen.

1892
Vor dem Pfarrhaus wird ein Brunnen angelegt, welcher an die vorhandene Holzrohrwasserleitung angeschlossen wurde.

1911
Die turmlose Schinkelkirche erhält einen Turm. Der 4. in der Geschichte der Kirche, der am 15. Mai 1911 erbaut wurde. Die Baukosten beliefen sich, einschließlich der 2 neuen Glocken, auf 18000 Mark.

1915
In dem nun ausgebrochenen 1. Weltkrieg mussten 2 von den 3 Bronzeglocken abgegeben werden. Die Gemeinde war sehr empört, dass Kirchenglocken für den Krieg, für eine nutzlose Sache geopfert werden mussten.

1919
Nach dem verlorenen Krieg und mancherlei Verzögerungen erhielt die Kirche, durch die Initiative des Fabrikanten Friedrich, Julius Kahl, neue Glocken. Er hatte durch Spenden und Sammlungen 56 000 Mark (Inflation) zusammengeberacht. Am Kirchweihtag dieses Jahres wurden sie eingeweiht.

1927
Unter dem Pfarrer Lehmann wird der Kirchturm mit Kupfer bedeckt. Am 12. Oktober 1927 stürzten bei diesen Arbeiten zwei Menschen, der Meister und Lehrling aus Hannover, ab und waren sofort tot.

1930
Zum 100. Geburtstag 1931 wird die Kirche gründlich renoviert.

1931
Wird das Altargemälde, Jesus Christus, am Kreuz, von dem Maler Paul Taubert aus Erfurt, noch vor dein Kirchweihfest fertiggestellt. Kloster Veßra denkt noch einmal an seine ehemalige Nonnenkirche auf dem Wald und stiftet ihr ein holzgeschnitztes Vortragskreuz aus der Barockzeit. Die Orgel wurde vergrößert und eine Blockflöte (Register) eingebaut .Die 100 jährige Kirchweih war das bisher größte Fest, welches die Kirche und der Ort unter großem Aufwand gefeiert haben. Vor der Kirche stand noch einmal der uralte Ablasskasten aus vergangener Zeit und bat Gäste und Einwohner um eine Spende für die Kirche.

1939
Der zweite Weltkrieg war ausgebrochen und wieder mussten die 2 großen Glocken geopfert werden. Die Bevölkerung war entsetzt, denn diese Glocken sollten eigentlich dem Frieden, aber nicht dem Krieg dienen. Jedoch war Jeder Einspruch und Widerstand zwecklos.

1945
Der Kirchturm wird zum Ende des Krieges, durch den Beschüss der amerikanischen Truppen, vom Stutenhaus aus, stark beschädigt. Es war ein Glück, das ein paar beherzte Frauenwalder Männer auf dem Kirchturm die weiße Fahne, unter Einsatz ihres Lebens, gehisst haben. Es konnte dadurch für die Kirche und dem Ort noch schlimmeres verhütet werden. Noch im gleichen Jahr wird die stark beschädigte Kupferbedachung mit dem weniger haltbaren Aluminium repariert.

1955
Im Frühjahr kommen endlich die so heiß ersehnten neuen Glocken von der Firma Schilling in Apolda. Sie wurden am 15. August aufgehangen und festlich eingeweiht. Diese neuen Glocken sind nunmehr aus Hartguss hergestellt.

1956
Das Pfarrhaus wird umgebaut und das Wirtschaftsgebäude dahinter zum evangelischen Gemeindehaus umgebaut. Die Kosten beliefen sich auf 26 000 Mark und wurden von der Kirchenbehörde bezahlt.

1989
Nach der politischen Wende in unserem Land werden unter dem Pfarrer Köppen, das Dach der Kirche und die Fenster saniert. Jahre vorher war bereits eine elektrische Läuteanlage im Turm eingebaut worden. Nunmehr hat auch die Kirchengemeinde das Verfügungsrecht über ihren Grund und Boden wieder erhalten.

1993
Am 5. August feiert die Kirche und Bevölkerung ihr 775 jähriges Jubiläum mit einem großen Festumzug und einer Festwoche, die bis zum 15. August andauern wird.

Orgel

Die Orgel ist zurzeit wegen technischer Mängel nicht spielbar. Es ist eine aufwändige Restaurierung geplant. Dafür bitten wir um Spenden.

Spendenkonto

Kirchgemeinde Frauenwald
IBAN: DE85 3506 0190 1565 6090 30
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck:
RT 417, Spende Orgel Frauenwald

Die Kirchgemeinde dankt Ihnen für Ihre Spende.

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